Bei uns kaum genutzt – In Japan nicht mehr wegzudenken. Waldbaden wird im Land der aufgehenden Sonne häufig zur Behandlung von Depressionen und Ängsten eingesetzt.
Doch wie wirksam ist Waldbaden tatsächlich? Ich habe mir die neuesten Studien zur natürlichen Therapieform durchgelesen. Die Ergebnisse sind beeindruckend…
Die Studie „Supporting Wellness, Resilience, and Community With Forest Therapy“ untersuchte vor kurzem, welche Effekte Waldbaden auf unsere psychische Gesundheit und Gehirnfunktion hat.
Im Fokus standen dabei Depressionen und Angstzustände. Um diese Effekte messbar zu machen, wurden psychologische Fragebögen eingesetzt und die Gehirnaktivität der Teilnehmer mithilfe von bildgebenden Verfahren wie fMRI analysiert.
Nach nur 20 Minuten im Wald berichteten die Teilnehmer von einer durchschnittlichen Reduktion ihrer:
gemessen anhand standardisierter psychologischer Skalen. Auch die Gehirnmessungen zeigten beeindruckende Effekte:
In Hirnregionen, die für positive Emotionen und Erholung zuständig sind, wurde eine um etwa 15 % erhöhte Aktivität festgestellt.
Das überraschte die Forscher am meisten:
Besonders überraschend war, wie schnell und deutlich diese Effekte eintraten.
Schon ein vergleichsweise kurzer Aufenthalt in der Natur führte zu messbaren Verbesserungen, welche sogar durch Gehirnstrom-Messgeräte deutlich messbar sind.
Die Forscher bestätigen durch die Studie erneut, dass Waldbaden ein kritisches Element zur Heilung von Depressionen und Angsterkrankungen sein kann.
Obwohl Waldbaden in Ländern wie Japan bereits fest in der Gesundheitsvorsorge verankert ist, ist diese Therapie-Begleitmaßnahme bei uns noch nicht richtig angekommen.
In Deutschland und Österreich wird weiterhin größtenteils auf konventionelle Behandlungsmethoden zurückgegriffen, bei denen medikamentöse Therapien oft im Vordergrund stehen.
Dennoch gibt es in Österreich bereits erste Initiativen, die Waldbaden als ergänzende Maßnahme zur Gesundheitsförderung anbieten.
So bietet beispielsweise das Kurhaus Schärding regelmäßig geführte Waldbade-Auszeiten an, um die heilende Wirkung des Waldes erlebbar zu machen.
Auch in anderen Teilen Österreichs und Deutschlands gibt es bereits erste zertifizierte Anbieter zur Wald-Therapie.
Österreich:
In Österreich ist Waldbaden (Shinrin-Yoku) bislang nicht als offizielle Therapieform anerkannt.
Dementsprechend werden die Kosten für entsprechende Angebote in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.
Es gibt jedoch erste Forschungsprojekte, die die medizinische Wirksamkeit von Waldbaden untersuchen, mit dem Ziel, eine zukünftige Anerkennung und Kostenübernahme zu ermöglichen. So läuft beispielsweise im Gasteinertal ein Projekt, das weitere Beweise für die Effekte des Waldbadens liefern soll.
Deutschland:
Auch in Deutschland ist Waldbaden derzeit nicht flächendeckend als erstattungsfähige Therapieform etabliert.
Einige Krankenkassen erkennen jedoch die gesundheitsfördernden Aspekte des Waldbadens an und unterstützen diese, jedoch ausschließlich als Präventionsmaßnahmen im Rahmen ihrer Gesundheitsprogramme.
Wenige Therapie-Maßnahmen finden so wenig Kritiker wie das Waldbaden.
Unsere Recherchen zeigen, dass sowohl etablierte Psychotherapeuten und Psychiater, als auch anerkannte Forscher im Bereich der Stress-Reduktion, große Befürworter der Wald-Therapie sind.
Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem 2 Gruppen von Menschen besonders unter Waldbaden, bzw. Shinrin-Yoku profitieren, Kinder und Berufstätige mit hohem Stress-Level.
Kinder erleben die Welt auf eine Weise, die wir Erwachsenen längst vergessen haben: neugierig, spielerisch und mit allen Sinnen.
Doch gerade Kinder, die unter Aufmerksamkeitsproblemen oder gar ADHS leiden, können in der Natur eine ungeahnte Ruhe und Ausgeglichenheit finden.
Eine neue Studie zeigt, dass regelmäßige Aufenthalte im Grünen die Konzentration fördern und Symptome wie Unruhe spürbar mildern können.
Wann ist Waldbaden für Kinder sinnvoll?
Neben Kindern, ist Waldbaden auch für Menschen mit hohem Stress ein guter Ausgleich.
Ist der Kopf ist voll, der Körper angespannt, hat der Wald die Macht, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Schon ein einziger Waldbesuch kann den Cortisolspiegel senken und das Gefühl von Überforderung mindern.
Tipp für Berufstätige:
Nutze Waldbaden als Ritual, ob allein in der Mittagspause oder in geführten Gruppen. Viele Unternehmen integrieren bereits Waldbaden in ihre Gesundheitsprogramme.
Waldbaden, auch bekannt als „Shinrin-Yoku“, bezeichnet das bewusste Eintauchen in die Waldatmosphäre, um die positiven Effekte der Natur auf Körper und Geist zu erleben.
Studien zeigen, dass Waldbaden Stress reduziert, die Stimmung verbessert und die kognitive Funktion durch die beruhigende Umgebung des Waldes fördert.
Ja, regelmäßige Aufenthalte im Wald können Symptome von Angst und Depression lindern, indem sie das Nervensystem beruhigen und das Wohlbefinden steigern. Dies zeigen mehrere Studien aus dem In- und Ausland.
Bereits ein- bis zweimal pro Woche für jeweils 30 Minuten im Wald zu verbringen, kann spürbare positive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit haben.
Waldbaden tut so gut, weil es Körper und Geist auf natürliche Weise entspannt. Die Waldumgebung reduziert nachweislich den Cortisolspiegel (das Stresshormon), senkt den Blutdruck und fördert die Freisetzung von Endorphinen.
Die ätherischen Öle der Bäume, sogenannte Phytonzide, stärken zudem das Immunsystem, während die ruhige Atmosphäre und die frische Luft helfen, den Geist zu beruhigen und das Wohlbefinden zu steigern.
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