tDCS Therapie bei Angststörung:
Neue Studie zeigt beeindruckende Ergebnisse

Millionen von Menschen weltweit leiden unter Angststörungen, welche das alltägliche Leben stark beeinträchtigen. Jedoch gibt es jetzt einen Grund zur Hoffnung. Wie eine Studie zeigt, könnte die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) dabei helfen, die Krankheit für immer zu besiegen. 

In diesem Artikel erfährst du, was die tDCS ist, wie sie gegen Angsterkrankungen eingesetzt wird und persönliche Erfahrungen von Betroffenen.

tDCS Therapie bei Angststörung

Was ist tDCS?

tDCS steht für transkranielle Gleichstromstimulation. Dabei werden schwache elektrische Ströme über Elektroden auf der Kopfhaut angelegt, um gezielt bestimmte Hirnregionen zu stimulieren. Diese nicht-invasive Methode kann die Erregbarkeit von Gehirnzellen modulieren und somit das Gleichgewicht der Aktivität im Gehirn beeinflussen.

Wo wird die tDCS bereits eingesetzt?

tDCS wird bereits seit vielen Jahren in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt. Bisher sind die Haupt­anwendungen in:

  • Schmerzmedizin
  • Psychotherapie
  • Neurologie

Und hier werden seit Jahren vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Depressionen, Suchterkrankungen und anderen psychischen Störungen erreicht. Und seit kurzer Zeit, findet auch die Anwendung bei Angsterkrankungen und Panikattacken vermehrt Aufmerksamkeit.

Was ist ein „nicht-Invasiver Eingriff“ 

Ein nicht-invasiver Eingriff bezeichnet eine medizinische Prozedur oder Untersuchung, die ohne Hautschnitt oder Eindringen in den Körper durch eine Körperöffnung durchgeführt wird. 

Dabei werden Techniken angewendet, die den Körper nicht mechanisch durchdringen, um Diagnosen zu stellen oder Behandlungen vorzunehmen.

Wie läuft eine tDCS-Sitzung ab?

tDCS_Messung

Die Anwendung von tDCS ist einfach und kann oft sogar von zu Hause aus durchgeführt werden. 

Dabei werden „Schwämmchenelektroden“ mit einer schwachen Stromquelle verbunden und auf der Kopfhaut platziert. Die Elektroden-Behandlung dauert ca. 30 Minuten.

Während der Stimulation kannst du ein leichtes Kribbeln oder Prickeln auf der Kopfhaut spüren. Die Frequenz und Intensität kann je Sitzung individuell verändert werden, um genau dem vorgesehenen Behandlungsprotokoll nachzukommen. 

Es hat sich in der Praxis herausgestellt, dass die Regelmäßigkeit der Anwendung hierbei ein kritischer Erfolgsfaktor ist.

TDCS Therapie bei Angststörungen

Wie vorhin erwähnt, rücken in letzter Zeit immer mehr positive Studien-Ergebnisse in der Vordergrund, welche nachweisen, dass TDCS auch gegen Angsterkrankungen hilft. 

Da tDCS die Erregbarkeit des Gehirns gezielt beeinflussen kann, können bestimmte Hirnareale, die mit Angst in Verbindung stehen, moduliert/verändert werden.

  • Studie 1: 
    Eine Studie, veröffentlicht im Journal of Psychiatric Research, untersuchte die Auswirkungen von tDCS bei Patienten mit generalisierter Angststörung. Die Teilnehmer erhielten entweder tDCS oder eine Scheinbehandlung (Placebo). Das Ergebnis zeigte eine signifikante Reduktion der Angstsymptome bei den Teilnehmern, die tDCS erhalten hatten, im Vergleich zur Placebogruppe. Diese Ergebnisse zeigen in signifikanter Eindeutigkeit, dass tDCS eine effektive Behandlungsoption für Angststörungen sein kann. [Zur Studie]
  • Weitere Studien:
    Weitere Studien haben ähnliche Ergebnisse gezeigt. Eine Metaanalyse mehrerer Studien, veröffentlicht in der Zeitschrift JAMA Psychiatry, untersuchte die Wirksamkeit von tDCS bei verschiedenen psychischen Störungen, darunter auch Angststörungen. Die Analyse ergab, dass tDCS eine signifikante Reduktion der Angstsymptome bewirken kann. [Zur Studie]

Diese Studien liefern wichtige Einblicke in die potenzielle Wirksamkeit von tDCS bei der Behandlung von Angststörungen. Die Kombination von tDCS mit psychotherapeutischen Ansätzen wie Expositionstherapie könnte eine vielversprechende Behandlungsstrategie sein.

tDCS im Vergleich zu anderen Therapieformen

Wie schneidet tDCS im Vergleich zum Neuro­feedback ab?

Eine neue Untersuchung hat die Wirksamkeit von tDCS mit dem Neurofeedback verglichen, einer ähnlichen Methode zur Behandlung von Angststörungen. Die Ergebnisse zeigten ähnliche Wirksamkeit beider Ansätze, wobei tDCS den Vorteil der einfacheren Anwendung und geringeren Kosten hatte.

Vergleich von tDCS-Therapie gegen­über me­di­ka­ment­öser Thera­pie

Im Vergleich zur medikamentösen Therapie mit Anti-Depressiva bietet tDCS eine nicht-pharmakologische Alternative zur Behandlung von Angststörungen. Während Medikamente oft mit Nebenwirkungen verbunden sind, hat die tDCS ein geringeres Risiko für systemische Effekte. Es gibt noch keine Studie, welche die Wirkung dieser beiden Behandlungsformen vergleich.

Falls du mehr über Wirkungsamkeit von Antidepressiva gegen Panikttacken lesen möchtest, solltest du diese Artikel unbedingt lesen:

Vor- und Nachteile von tDCS im Vergleich zu anderen Therapien

tDCS hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Zu den Vorteilen zählen die geringe Invasivität (Keine Operation oder sonstiger medizinischer Eingriff nötig), die einfache Anwendung und die geringen Kosten im Vergleich zu invasiven Verfahren oder langfristiger medikamentöser Behandlung. Der wohl größte Nachteil ist, dass tDCS noch eine relativ junge Behandlungs­form darstellt. Es gibt noch relativ weniger langjährige Studien dazu.

Zusammenfassung und Ausblick der Forschung

Die Forschung zu tDCS und Angststörungen ist noch im Gange, aber bisherige Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse. Eine Metaanalyse mehrerer Studien kam zu dem Schluss, dass tDCS bei der Reduzierung von Angstsymptomen eine signifikante Wirkung hat.

Obwohl noch weiterer Forschungsbedarf besteht, zeigen überzeugen die Studien und beweisen klar die Wirksamkeit der tDCS-Behandlung gegen Anststörugnen und Panikattacken.

Weitere Forschungs-Ansätze zur tDCS-Therapie

Durch die überzeugenden Fortschritte in der tDCS-Therapie gegen Panikattacken, befassen sich immer mehr Forscher mit diesem Themengebiet und entwickeln verbesserte Behandlungsmethoden.

Hierbei wird vor allem in der Stimulationsprotokollentwicklung, besseren Targeting-Techniken und individuell angepasste Behandlungsansätzen noch größeres Potenzial von tDCS gesehen. Ich als Betroffener freue mich zumindest, wenn ich diese Behandlungsmethode bald ausprobieren kann.

Falls Ihr weitere Erfahrungen zur tDCS-Therapie gegen eure Erkrankung habt, freue ich mich über eure Erfahrungsberichte auf kontakt@mental-info.at.

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