Verspannungen, Herzrasen, Schlafprobleme. Falls dir diese Symptome bekannt vorkommen, ist es wahrscheinlich, dass du dich in einem Früh-Stadium einer Angststörung befindest.
Doch ist es tatsächlich der Körper, welcher nach Hilfe schreit oder sind diese Symptome psychosomatisch?
In diesem Artikel erfährst du, was hinter diesen Symptomen steckt, was dir dein Körper damit sagen will – und vor allem: wie du eine Gesundheit wieder zurückgewinnen kannst.
Erste Anzeichen einer Angststörung: Achte auf diese körperlichen Symptome
Verspannungen im Nackenbereich sind eines der häufigsten körperlichen Anzeichen einer Angststörung und werden fast immer ignoriert.
Doch dieses Problem zu ingorieren, ist nicht sinnvoll.
Denn neue Studien zeigen, dass Verspannungen, welche nicht frühzeitig behandelt werden, sich zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit chronifizieren und im Schmerzgedächtnis gespeichert werden.
Dadurch bleiben sie auch bestehen, nachdem die Angststörung geheilt ist.
Wenn dein Gehirn, insbesondere die Amygdala – das Angstzentrum –, eine Gefahr wahrnimmt, aktiviert es den „Kampf-oder-Flucht“-Mechanismus.
Dabei werden Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol freigesetzt, um den Körper auf eine schnelle Reaktion vorzubereiten. Diese Hormone bewirken, dass sich die Muskeln – vor allem in Schultern und Nacken – anspannen.
Das macht evolutionär auch Sinn, denn ein angespannter Körper ist reaktionsfähiger.
Wenn du also unter chronischen Verspannungen leidest, versucht dir dein Körper mitzuteilen, dass er sich im Daueralarm befindet – ein Zustand, der nicht normal und vorallem nicht gesund ist.
Diese einfache Übung wirkt gezielt auf die Muskelgruppen, die bei Angst verspannt sind, und hilft, das Nervensystem zu beruhigen:
Diese Übung ist so effektiv, weil sie den Trapezmuskel gezielt entspannt, während die Kopfbewegungen die Durchblutung verbessern. Der bewusste Atemzug aktiviert zusätzlich den Vagusnerv, der das Nervensystem in einen Zustand der Entspannung bringt.
Schlafprobleme gehören zu den häufigsten Symptomen einer Angststörung, werden aber sehr selten als solche erkannt.
Schlafprobleme werden oft auf unzureichende körperliche Aktivität oder Alltagsstress zurückgeführt. Doch das ist meistens falsch.
Denn aktuelle Studien beweisen, dass unverarbeitete emotionale Belastungen und Ängste eine deutlich häufigere Rolle bei Schlafproblemen spielen, als der sogenannte „Alltagsstress“.
Zudem zeigen Untersuchungen, dass etwa die Hälfte der Menschen mit chronischen Schlafstörungen gleichzeitig an Angststörungen leiden und umgekehrt. Dies zeigt die enge Verbindung zwischen Schlaf und Angststörungen.
Ein gestörter Schlaf kann daher die Anfälligkeit für Angst nachweislich erhöhen.
Biologisch gesehen, herrscht bei Schlafproblemen die Situation vor, dass die Stresshormone wie
nicht abgebaut werden.
Diese Hormone sind dafür zuständig sind, dass dein, dass dein Herz schneller schlägt, deine Muskeln angespannt bleiben und dein Geist unruhig ist.
Das Ergebnis ist, dass du nachts nicht gut schläfst und meistens von einem unaufhörlichen Gedankenkarussell gequält wirst.
Wenn diese Schlafstörungen über längere Zeit bestehen, leidet nicht nur dein Körper, sondern auch deine psychische Widerstandskraft, wodurch es noch schwieriger wird, die Angststörung loszuwerden.
Diese Atemtechnik ist besonders effektiv, um das Nervensystem zu beruhigen.
Im Vergleich zu anderen Einschlafhilfen wie Meditation oder Schlaftees zielt die „4-7-8-Technik“ direkt auf das autonome Nervensystem ab. Sie ist besonders wirksam, da sie:
Diese Vorteile sorgen dafür, dass du dich besonders schnell in tiefe Entspannung versetzten kannst. Zudem tritt bald ein Gewohnheitseffekt ein und dein Gehirn merkt sich, dass die 4-7-8-Zeit mit der Schlafenszeit gleichzusetzen ist.
Schlafstörungen sind jeodch nicht immer psychisch bedingt. Auch andere Gründe, wie:
können ebenfalls eine Rolle spielen.
Lass bei anhaltenden Schlafproblemen deine Blutwerte überprüfen und schließe die oben genannten Gründe medizinisch aus.
Manchmal reicht schon eine gezielte Ergänzung von Magnesium oder Melatonin, um die Schlafqualität nachhaltig zu verbessern
Sehr viele Menschen leiden unter Herzrasen bei Angststörungen.
Der schnelle – und oftmals unregelmäßige Herzschlag – lässt viele Betroffene das Krankenhaus aufsuchen, da oftmals ein Herzinfarkt vermutet wird.
Doch bei einer Panikattacke oder Angst-Situation versucht dein Körper dir meistens nur mitzuteilen, dass er im Alarmmodus ist und dringend Entlastung braucht.
Herzrasen entsteht durch die Aktivierung des sogenannten Sympathikus, eines Teils deines autonomen Nervensystems, der deinen Körper auf „Kampf oder Flucht“ vorbereitet.
Diese Reaktion ist in akuten Gefahrensituationen sinnvoll, wird jedoch bei Angststörungen häufig grundlos ausgelöst. Dein Herz schlägt schneller, obwohl keine reale Gefahr besteht.
Wirkt am besten: Die „5-5-5-Atmung“
Diese Atemtechnik ist besonders effektiv, um den Sympathikus zu beruhigen und den Parasympathikus – deinen „Ruhezustand“ – zu aktivieren. Sie verlangsamt dadruch deinen Herzschlag und senkt den Blutdruck.
Anleitung:
Wiederhole diesen Atemzyklus 5–10 Mal, bis sich dein Herzschlag spürbar beruhigt hat.
Die „5-5-5-Atmung“ funktioniert so gut, weil sie direkt auf das autonome Nervensystem einwirkt:
Herzrasen ist oftmals auf einen körperlichen Mangel zurückzuführen. Überprüfe daher folgendes, wenn du an Herzrasen leidest:
Wenn du regelmäßig unter Herzrasen leidest, lass deine Blutwerte und deine Schilddrüsenfunktion überprüfen.
Leider gibt es bei Angsterkrankungen nicht nur die körperliche Komponente.
Es sind die psychischen Symptome der Angsterkrankung, welche den belastendsten Teil der Erkrankung darstellen und dafür sorgt, dass es kaum freie Plätze bei Psychotherapeuten gibt.
Eine der häufigsten psychischen Reaktionen ist dabei das ständige Grübeln, bei dem Gedanken wie ein Karussell unaufhörlich kreisen.
Mein beginnt, sich die schlimmsten Szenarien auszumalen, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintreten, verschwindend gering ist.
Die Gedanken-STOPP-Technik ist eine einfache Methode, um das Grübeln bei Angst zu unterbrechen: Sobald du merkst, dass deine Gedanken unkontrolliert kreisen, sag innerlich oder laut ein klares „Stopp!“ und lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf etwas anderes.
Du kannst dich beispielsweise auf deinen Atem konzentrieren, ein Mantra wiederholen oder gezielt eine Aktivität starten, die deinen Fokus von den Angstgedanken wegleitet.
Typisch ist auch eine starke emotionale Anspannung, die sich in übermäßiger Reizbarkeit oder das Gefühl der inneren Unruhe äußert.
Doch das ist leider noch lange nicht alles, die Liste der Symptome einer Angststörung sind lang. Die meisten Betroffenen leiden unter einer dieser Symptome:
Adrenalin bewirkt eine Erhöhung des Herzschlags, erhöht den Blutdruck und erhöht die Atmung. Diese physiologischen Veränderungen helfen, die Muskeln zu stärken und den Körper auf eine schnelle Flucht oder einen Kampf vorzubereiten.
Noradrenalin ist ein weiteres Hormon, das während einer Panikattacke ausgeschüttet wird. Es verursacht Verengung der Blutgefäße und führt zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Es kann auch zu einer Überempfindlichkeit des Nervensystems führen, was die Intensität der Symptome erhöht.
Cortisol ist ein Hormon, das vom Körper während stressiger Situationen ausgeschüttet wird. Es erhöht den Blutzucker und kann dazu beitragen, dass der Körper schnell Energie freisetzt.
Viele Menschen denken, dass die Krankheit wieder von alleine verschwindet. Das ist jedoch leider selten der Fall.
Denn grundsätzlich gilt: Eine Angstkrankheit kommt nicht ohne Grund und wird nur gelöst, wenn auch die zugrunde liegende Ursache gelöst wird.
Bleibt die Erkrankung unbehandelt, wächst sie zudem oftmals über ursprünglichen Ängste hinaus und nimmt das Leben vollständig ein.
Das bedeutet nicht nur seelische Qualen, sondern meist auch Folgen wie chronische Schlafprobleme, soziale Isolation und berufliche/private Einschränkungen.
Falls du lesen möchtest, wie ich meine Angststörung loswerden konnte, empfehle ich dir diesen Artikel: Angststörungen loswerden.
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