Neue Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Sodbrennen und Panikattacken

Hast du auch Sodbrennen und Panikattacken?

Besonders viele Betroffene von Angsterkrankungen leiden unter Reflux oder Sodbrennen und erkennen immer häufiger, dass die Magenprobleme wohl mit der Angstkrankheit zusammenhängen.

Durch meine eigenen Sodbrenn-Probleme habe ich Wege gefunden, das Sodbrennen hinter mir zu lassen, wodurch auch meine Angst deutlich weniger wurde. Wie das geht, findest du hier im Artikel, also lass uns gleich losstarten.

Sodbrennen auslösende Lebensmittel

Du bekommst Sodbrennen, wenn deine Magensäure in die Speiseröhre (Ösophagus) zurückfließt, was zu einem brennenden Schmerz in der Brust führt.

Dieses Rückfließen wird oft durch eine Schwächung oder Fehlfunktion des unteren Ösophagussphinkters verursacht.

Der untere Ösophagussphinkter ist ein ringförmiger Muskel am Übergang von der Speiseröhre zum Magen, der normalerweise verhindert, dass Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließt.

Wenn dieser Muskel nicht richtig schließt oder sich zu oft entspannt, kann Magensäure aufsteigen und Sodbrennen verursachen.

Scharfe Speisen

Neben der Anregung der Magensäureproduktion können scharfe Lebensmittel auch den Verdauungstrakt reizen. Dies kann die Symptome von Sodbrennen verschlimmern, insbesondere bei Menschen mit sensibler Magenschleimhaut.

Besonders häufige Problem-Lebensmittel:
Scharfe Gewürze, Chili, Cayennepfeffer

Vermeide folgende Kombination:
Insbesondere in Kombination mit fetthaltigen Speisen wie frittierten Gerichten verstärken sie das Risiko für Reflux.

Zitrusfrüchte

Die in Zitrusfrüchten enthaltenen Säuren können nicht nur direkt die Speiseröhrenschleimhaut reizen, sondern auch die Magensäureproduktion stimulieren. Dies verstärkt die Symptome bei Personen, die bereits anfällig für Sodbrennen oder Reflux sind.

Besonders häufige Problem-Lebensmittel:
Zitronen, Limetten, Orangen, Grapefruits

Vermeide folgende Kombination:
Zitrusfrüchte sollten nicht auf nüchternen Magen oder zusammen mit Kaffee konsumiert werden, da dies das Sodbrennen besonders bei sensiblen Personen verstärken kann.

Schokolade

Das in der Schokolade enthaltene Theobromin entspannt nicht nur den Ösophagussphinkter, sondern kann auch die Magenentleerung verzögern. Dies führt dazu, dass Mageninhalte länger verweilen und die Wahrscheinlichkeit von Reflux und Sodbrennen steigt.

Besonders häufige Problem-Lebensmittel:
Schokolade, insbesondere dunkle und hochprozentige Sorten

Vermeide folgende Kombination:
Schokolade in Verbindung mit anderen refluxfördernden Lebensmitteln wie Alkohol oder Kaffee sollte vermieden werden.

Alkohol

Alkoholische Getränke können nicht nur den Ösophagussphinkter entspannen, sondern auch die Produktion von Magensäure steigern. Zusätzlich kann Alkohol die Schutzbarriere der Magenschleimhaut schwächen, was zu einer erhöhten Reizung führt.

Besonders häufige Problem-Lebensmittel:
Wein, Bier, hochprozentige Spirituosen

Vermeide folgende Kombination:
Alkohol sollte nicht in Verbindung mit schweren oder fettreichen Mahlzeiten konsumiert werden, um nächtliches Sodbrennen zu verhindern.

Kaffee

Neben der Entspannung des unteren Ösophagussphinkters kann Kaffee auch die Säureproduktion im Magen stimulieren. Koffein, ein Hauptbestandteil von Kaffee, ist dafür bekannt, die Magensäuresekretion zu erhöhen, was zusätzlich zu Sodbrennen beitragen kann.

Besonders häufige Problem-Lebensmittel:
Kaffee, auch entkoffeinierter

Vermeide folgende Kombination:
Kaffee nicht zusammen mit säurehaltigen (wie Zitrusfrüchten) oder fettigen Lebensmitteln (wie Gebäck) konsumieren, um Sodbrennen zu vermeiden.

Fettreiches Essen

Fettreiche Nahrungsmittel können die Verdauung signifikant verlangsamen und erhöhen den intraabdominellen Druck, was zu einer verzögerten Magenentleerung führt. Diese Verzögerung begünstigt die Relaxation des unteren Ösophagussphinkters, einem kritischen Kontrollpunkt, der normalerweise den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre verhindert. Das Resultat ist Sodbrennen.

Besonders häufige Problem-Lebensmittel:
Fettiges Fast Food, frittierte Gerichte, stark fetthaltige Käsesorten

Vermeide folgende Kombination:
Fettreiche Speisen nicht in Verbindung mit kohlensäurehaltigen Getränken oder Alkohol zu sich nehmen, da dies das Risiko für Reflux und Sodbrennen erhöht.

Studien belegen Zusammenhang zwischen Sodbrennen und Angst

Sodbrennen ist jedoch nicht nur ein unangenehmes Magenproblem oder Unwohlsein, sondern kann viel tiefer gehen und sogar unsere Psyche stark negativ beeinflussen.

So haben Forscher nun Studien durchgeführt, um den Zusammenhänge zwischen Sodbrennen und Angsterkrankungen zu untersuchen. Die Ergebnisse sind erschreckend:

Studie beweist Zusammenhang zwischen Sodbrennen und Angststörungen

Eine Studie, veröffentlicht auf PubMed, hat eine bidirektionale Mendelsche Randomisierung durchgeführt, um die kausale Beziehung zwischen GERD (gastroösophagealer Refluxkrankheit) und Angststörungen/Depression zu untersuchen.

„Die Ergebnisse zeigten, dass Sodbrennen das Risiko für Angststörungen signifikant erhöht (Odds Ratio von 1,35) und auch das Risiko für Depression (Odds Ratio von 1,32).
Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine symptomatischen Behandlung von Sodbrennen bzw. der gastroösophagealer Refluxkrankheit als Unterstützungstherapie bei Angststörungen und Depressionen herangezogen werden kann.“

Name der Studie: The causal role of gastroesophageal reflux disease in anxiety disorders and depression: A bidirectional Mendelian randomization study
Link zur Studie: Hier klicken

Diese Studie legt also eindeutig dar, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Sodbrennen und Angsterkrankungen geben kann und durch die Behandlung des Sodbrennens auch eine Heilung der mentalen Erkrankung möglich ist.

Meine persönlichen Erfahrungen

Ich selbst hatte schon immer mit Sodbrennen zu kämpfen, schon seit meiner Kindheit.

Besonders im Urlaub waren die Sodbrenn-Symptome schlimm, da ich von meiner gewohnten Ernährung abgewichen bin. Vor allem Croissants und Kaffee vertrage ich nur sehr schlecht.

Auch im Alltag musste ich lernen, mit dem chronischen Sodbrennen umzugehen. Ich habe stets das Mineralwasser „Sicheldorfer“ zuhause, welches das Sodbrennen bei mir sofort stoppt. Ich habe auch meine Ernährung analysiert und gemerkt, dass Gebäck (vor allem morgens) in Verbindung mit Kaffee zu schlimmen Sodbrennen bei mir führt.

Für den Zeitraum von ca. 6 Monaten habe ich sogar Probiotika ausprobiert.

Die Wundermittel für den Darm konnten mir jedoch nicht langfristig Besserung bringen. Also habe ich es weiter versucht.

Meine Lösung war in Stressmanagement-Techniken wie die Zwerchfell-Bauchatmung. Dies hat nicht nur das Sodbrennen, sondern auch das Auftreten meiner Panikattacken deutlich reduziert.

Übungen und Tipps zur Linderung von Sodbrennen

Versuche die Zwerchfell-Entspannungsübung

Die Zwerchfell-Entspannungsübung ist Methode zur Linderung von Sodbrennen, deren Wirkung bereits in Studien bewiesen wurde.

Sie hilft sehr gut gegen Sodbrennen, da sie direkt auf den Mechanismus einwirkt, der für den Reflux verantwortlich ist.

Durch das Entspannen und gezielte Atmen wird der Druck im Bauchraum reduziert, was wiederum verhindert, dass Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt.

Und so funktioniert sie:

Weitere Hilfsmittel gegen Sodbrennen

Gewichtsmanagement: Übergewicht erhöht den Druck im Bauchraum, was den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre fördern kann. Eine Gewichtsreduktion kann diesen Druck verringern und somit auch Sodbrennen lindern.
Kopfende des Bettes erhöhen: Durch das Anheben des Kopfendes um etwa 15-20 cm kann die Schwerkraft helfen, die Magensäure im Magen zu halten und so den Rückfluss zu minimieren.
Nicht direkt nach dem Essen hinlegen: Warte 2-3 Stunden nach dem Essen, bevor du dich hinlegst, um deinem Körper Zeit zu geben, die Nahrung zu verdauen und den Rückfluss von Magensäure zu verhindern.
Natürliche Heilmittel: Aloe Vera Saft kann wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften beruhigend wirken. Backpulver neutralisiert Magensäure, und Ingwertee kann den Magen beruhigen. Diese Mittel sollten in Maßen verwendet werden, um Sodbrennen zu lindern.