Angststörungen und Panikattacken schränken den Alltag von Millionen Menschen ein – Tendenz stark steigend!
Doch welche Behandlung hilft wirklich? Sind Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie SNRI tatsächlich nachhaltig wirksam? Eine aktuelle Studie liefert spannende Erkenntnisse.
In diesem Artikel erfährst du, was SNRI sind, welche Chancen und Risiken sie mit sich bringen und wann sie eingenommen werden sollten.
SNRI steht für Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer.
Sie haben die Aufgabe, die verfügbare Menge der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin im Gehirn zu erhöhen, damit die Stimmung steigt und Angstgefühle reduziert werden.
Bei Angststörungen hilft die Erhöhung dieser beiden Neurotransmitter, da Serotonin die übersteigerte Angstreaktion dämpft und Noradrenalin den Antrieb stärkt, um aus dem Kreislauf von Vermeidung und Angst herauszukommen.
Kurz gesagt: Geht es den Botenstoffen gut, geht es uns gut.
Gleich wie SSRI, sind SNRI Medikamente bei Angststörungen.
Sie erhalten üblicherweise jedoch den Vorzug gegenüber anderen Antidepressiva, wenn neben der Angststörung oder Depressionen auch Antriebsmangel oder chronische Schmerzen (z.B. Fibromyalgie) bestehen, da sie zusätzlich Noradrenalin steigern und so die Energie und Schmerzverarbeitung verbessern.
Sie werden häufig eingesetzt, wenn SSRI nicht ausreichen oder wenn eine depressive Störung mit erhöhter körperlicher Erschöpfung vorliegt.
SNRI sind besonders vorteilhaft bei Angststörungen mit starker körperlicher Anspannung, da Noradrenalin die Stressbewältigung unterstützt.
In der nachfolgenden Übersicht findet du die am häufigsten verschriebenen Anti-Depressiva am Markt und wann die jeweilige Wirkstoffgruppe üblicherweise verschrieben wird:
Die Studie „A randomized, placebo-controlled study of duloxetine …“ untersuchte in einer umfangreichen Forschungsarbeit nun, wie wirksam SNRI gegen Angststörungen ist.
Die Studie hat eindeutig festgestellt, dass Duloxetin (SNRI-Medikament) die Angstsymptome signifikant reduziert.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Reduktion auf der Pediatric Anxiety Rating Scale (PARS) durchschnittlich 9,7 Punkte betrug.
Dies entspricht einer Symptomminderung von 36,6 % in der Duloxetin-Gruppe.
Die Studie belegt somit die Wirksamkeit von Duloxetin bei der Behandlung von generalisierten Angststörungen eindeutig.
Mehr dazu: Wie wirksam sind Anti-Depressiva bei Angststörungen
Die am häufigsten verschriebenen SNRI-Medikamente sind Duloxetin, Venlafaxin und Desvenlafaxin, da ihre Wirksamkeit bei Angststörungen und Depressionen gut belegt ist.
Wird am häufigsten bei generalisierter Angststörung (GAS) und Depression eingesetzt.
Duloxetin wird oft gegenüber anderen SNRI bevorzugt, da es neben der psychischen auch eine schmerzlindernde Wirkung hat.
Dieser Effekt macht die Einnahme besonders für Patienten mit Angststörungen und begleitenden körperlichen Beschwerden attraktiv.
Eines der am besten untersuchten SNRI mit starker Wirkung bei Angststörungen und therapierefraktären Depressionen.
Venlafaxin wird oft als erste Wahl von Ärzten verschrieben, wenn eine stärkere noradrenerge Wirkung gewünscht wird.
Daher wird es besonders häufig verschrieben, wenn schwereren Depressionen das Krankheitsbild prägen.
Wird hauptsächlich bei Depressionen eingesetzt. Selten bei Angststörungen oder Panikattacken.
Desvenlafaxin wird hauptsächlich verschreiben, wenn andere Medikamente starke Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen auslösen.
Da es im Gegensatz zu den anderen SNRI-Medikamenten nicht erst in der Leber umgewandelt werden muss, ist Desvenlafaxin meist verträglicher für Betroffene.
Die Einnahme von SNRI führt zu einer veränderten Neurotransmitter-Balance im Gehirn, insbesondere durch die erhöhte Verfügbarkeit von Serotonin und Noradrenalin. Diese Umstellung kann in den ersten Wochen Kopfschmerzen verursachen. In der Regel lassen diese Beschwerden nach drei bis vier Wochen nach, sobald sich das Gehirn an die neue Botenstoffkonzentration angepasst hat.
Viele berichten über Übelkeit, Magenschmerzen oder Durchfall in den ersten Wochen der Einnahme. Diese Nebenwirkungen entstehen durch die Aktivierung von Serotonin-Rezeptoren im Magen-Darm-Trakt, da dort ein Großteil des Serotonins gebildet wird. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden nach zwei bis drei Wochen ab.
Durch die Noradrenalin-Wirkung von SNRI kann es zu einer Erweiterung der Blutgefäße kommen, was zu Schwindelgefühlen oder Blutdruckschwankungen führt. Besonders beim schnellen Aufstehen kann Schwindel entstehen, da sich der Blutdruck erst regulieren muss. Falls die Symptome nach mehreren Wochen nicht nachlassen, könnte eine Anpassung der Dosis oder ein Wechsel des Medikaments in Betracht gezogen werden.
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