Anfangs treten Panikattacken bei den meisten Betroffenen rund einmal am Tag für ca. 15 Minuten auf und haben ähnliche Symptome. Eine Angsterkrankung ändert sich jedoch im Laufe der Zeit, sodass sich nicht nur die Häufigkeit verändert, sondern auch die Symptome. Sie werden häufiger und noch intensiver!
In diesem Artikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen mit meinen Symptomen der Panikattacken und zeige dir die besten Strategien gegen die Angststörung.
Sechs Jahre – so lange kämpfe ich schon mit Panikattacken. Anfangs, als meine Krankheit noch selten auftat, dachte ich, dass ich unter einem Nervenleiden erkrankt war, da mein Körper völlig grundlos zu zittern begann. Dieses gelegentliche Zittern wurde jedoch häufiger und ich entwickelte zunehmend Zwangsgedanken und Kieferverspannungen, welche nicht nur häufiger, sondern auch intensiver wurden.
Bereits wenige Wochen nach meiner ersten Panikattacke begleiteten mich die Symptome den ganzen Tag und wurden zu einem dauerhaften Begleiter meines Alltags. Die schlimmste Zeit meines Lebens hatte soeben begonnen.
Es war, als hätte mein Körper sich gegen mich gewendet, mit einer neuen Überraschung bei jeder Attacke. Mein Herz raste, meine Hände zitterten, und manchmal fühlte es sich an, als ob ich nicht mehr atmen konnte.
Ich wollte um jeden Preis die Krankheit hinter mir lassen und suchte unzählige Ärzte und Psychiater, erhlielt jedoch nicht die Unterstützung, welche ich mir erhofft.
„Es ist nur Stress. Entspannen Sie sich öfters. Machen Sie mehr Sport“, war der Rat, den ich erhielt.
Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich nicht ernst genommen und von der Schulmedizin alleingelassen. Ich wusste nicht wie ich mit den Symptomen umgehen sollte. Es war wie ein ewiger Kampf gegen Windmühlen.
Ein Wendepunkt in meinem Kampf gegen die psychische Erkrankung war, also ich alte Fotos in meinem Handy durchgesehen hatte und ein Bild von einem Flugzeug sah. Mir wurde schlecht und ich konnte dieses Flugzeug nicht ansehen.
In diesem Moment wurde mir klar, dass ich die eigentliche Ursache meiner Panikattacken all die Jahre übersehen hatte. Es war nicht der Stress des Alltags, es war die Angst vor dem Tod, die Angst vor dem Kontrollverlust, die seit dem Vorfall im Flugzeug, welches fast abgestürzt war, in meinem Unterbewusstsein ist. Plötzlich machten all die unerklärlichen Symptome Sinn. Es war nicht mein Körper, der mich verrückt machte, sondern ein Trauma.
Ich wusste dass ich die Ursache bekämpfen muss, wenn ich will, dass die wieder gesund werde.
Letzte Woche, konnte ich meinen ersten angstfreien Flug fliegen und merke täglich, wie meine Angst und die Panikattacken weniger werden.
Herzrasen (Herzklopfen):
Fast alle Betroffenen (um die 90%) erleben dieses Symptom. Es resultiert aus der Aktivierung des Sympathikus, dem Teil des Nervensystems, der den Körper auf eine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion vorbereitet. Betroffene könnten annehmen, dass sie ein Herzproblem haben, aber in der Regel ist Herzrasen bei Panikattacken harmlos und kein Zeichen einer Herzerkrankung.
Schwitzen:
Etwa 70-80% der Betroffenen berichten von Schwitzen. Dies ist ebenfalls eine natürliche Reaktion auf Stress oder Angst und dient dazu, den Körper zu kühlen. Manche könnten es mit den Symptomen einer Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) verwechseln, aber es ist in der Regel nicht gefährlich.
Zittern oder Beben:
Häufig bei etwa 70% der Betroffenen. Zittern entsteht durch die Anspannung der Muskeln und ist eine natürliche Antwort auf Stress. Es wird manchmal fälschlicherweise für neurologische Erkrankungen wie Parkinson gehalten, ist aber bei Panikattacken nicht gefährlich.
Kurzatmigkeit oder Erstickungsgefühle:
Diese Symptome werden von etwa 60-70% erlebt. Sie sind das Ergebnis einer Hyperventilation, die oft bei Angst auftritt. Betroffene fürchten manchmal, sie hätten Asthma oder eine andere schwere Atemwegserkrankung, aber diese Symptome sind in der Regel nicht bedrohlich.
Schwindelgefühl oder Benommenheit:
Circa 60% der Personen mit Panikattacken erleben dies. Es kann durch Veränderungen im Blutdruck oder durch Hyperventilation verursacht werden. Manchmal wird es mit Erkrankungen wie dem benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel verwechselt, ist aber normalerweise nicht gefährlich.
Übelkeit oder Magen-Darm-Probleme:
Rund 50-60% erfahren solche Symptome. Angst kann den Magen-Darm-Trakt beeinflussen, was zu Übelkeit führt. Die Symptome können mit einer Lebensmittelvergiftung oder einem Virus verwechselt werden, sind aber meist nicht schädlich.
Wann du zum Arzt solltest
Viele der Symptome sind schrecklich, jedoch nicht lebensgefährlich oder Zeichen für ernsthaften Erkrankungen .
In seltenen Fällen können sie jedoch auf zugrundeliegende medizinische Probleme hinweisen, besonders wenn sie neu auftreten oder sich deutlich von bisherigen Erfahrungen unterscheiden. In solchen Fällen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
Depersonalisierung oder Derealisation:
Diese etwas selteneren Symptome (40-50%) bezeichnen ein Gefühl der Trennung von sich selbst oder der Umwelt. Sie sind psychische Reaktionen auf extreme Stresszustände und werden oft mit neurologischen oder psychischen Erkrankungen verwechselt, stellen aber keine physische Gefahr dar.
Hitzewallungen oder Kälteschauer:
Etwa 30-40% der Betroffenen berichten von diesen Symptomen. Sie sind Teil der physiologischen Reaktion auf Stress, können aber mit Symptomen der Menopause oder Infektionskrankheiten verwechselt werden, sind jedoch nicht gefährlich.
Die Symptome von Panikattacken verändern sich oft, weil unsere Körper und Gehirne nicht statisch sind. Unsere neuronalen Vernetzungen reagieren dynamisch auf Stress-Situationen und neu erlerntes Verhalten.
Zum Beispiel kann der Stresslevel, den wir erleben, von Tag zu Tag variieren, was zu unterschiedlichen Symptomen führt. Hormonelle Schwankungen, Ernährung, Schlafmuster und sogar das Wetter können zudem Einfluss darauf haben, welche Symptome wir erleben.
Es ist auch erwähnenswert, dass Veränderungen in der Lebenssituation oder im persönlichen Umfeld ebenfalls eine Rolle spielen können. Neue Ängste oder Sorgen können andere Symptome auslösen, während das Nachlassen von Stressquellen zu einem Rückgang oder einer Veränderung der Symptomatik führen kann.
Unerklärlicher Gewichtsverlust:
Kann ein Zeichen für ernsthafte Erkrankungen sein und sich auf die allgemeine Kraft und Gesundheit auswirken. Eine umfassende medizinische Untersuchung einschließlich Bluttests und Bildgebung ist notwendig, um die Ursache zu finden und zu behandeln. Manchmal wird es mit einer Diät oder erhöhtem Metabolismus verwechselt.
Chronische Müdigkeit oder Erschöpfung:
Beeinträchtigt die Lebensqualität und die Fähigkeit, tägliche Aufgaben zu erfüllen. Bluttests können helfen, Ursachen wie Anämie zu identifizieren, die mit Eisenpräparaten oder Ernährungsumstellungen behandelt werden können. Dieses Symptom wird oft als Faulheit missverstanden.
Anhaltende Verdauungsprobleme:
Können Schmerzen verursachen und die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Abklären lässt sich dies durch Untersuchungen wie eine Endoskopie. Behandlungen können diätetische Anpassungen und Medikamente umfassen. Diese Probleme werden oft mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten verwechselt.
Häufige Infektionen oder langsames Heilen von Wunden:
Kann auf ein geschwächtes Immunsystem hindeuten und die Anfälligkeit für andere Krankheiten erhöhen. Eine Blutuntersuchung kann erforderlich sein, um die Ursache zu diagnostizieren, und eine Behandlung kann Vitamine oder Immuntherapien beinhalten. Manchmal werden sie mit schlechter Hygiene verwechselt.
Kurzatmigkeit oder Brustschmerzen:
Diese können die Ausführung von Alltagsaktivitäten erschweren und sind oft alarmierende Zeichen, die eine sofortige medizinische Untersuchung erfordern, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen auszuschließen oder zu bestätigen
Ein Mangel an bestimmten Vitaminen kann die Wahrscheinlichkeit von Panikattacken erhöhen, da sie eine Schlüsselrolle in der Funktion des Nervensystems und der psychischen Gesundheit spielen.
Insbesondere ein Mangel an Vitamin B, besonders B12 und B6, kann zu einer Beeinträchtigung der Neurotransmitterfunktion führen, die für die Regulation von Stressantworten verantwortlich ist.
Ebenso kann ein niedriger Vitamin-D-Spiegel die Stimmung beeinflussen, da Vitamin D an der Produktion von Serotonin und Dopamin beteiligt ist, den „Wohlfühl“-Neurotransmittern.
Magnesium, das oft als das „Entspannungsmineral“ bezeichnet wird, ist ebenfalls wichtig, und ein Mangel kann zu erhöhter Nervosität und Angstzuständen führen.
Aufgrund meiner jahrelangen Erkrankung kenne ich wohl jedes Panikattacken-Symptom und Schmerz-Zustand. Ich habe jedoch gelernt, schnell Erste-Hilfe-Stategien anzuwenden, um damit die Panikattacke sofort stoppen zu können.
Ein unverzichtbarer Leitfaden für mich in solchen Momenten ist das Buch „Weg mit der Panik*“ von Marry McDonagh. Es bietet leicht umsetzbare Strategien, um Panikattacken effektiv zu beenden und die Gedanken zu klären.
Ebenso nützlich ist die von Herrn Bernhard entwickelte „10-Sätze-Methode„, die speziell darauf abzielt, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und eine langanhaltende Besserung bei generalisierter Angststörung zu fördern.
Zusätzlich zu diesen Methoden ist es empfehlenswert, sich mit natürlichen Präparaten zu befassen, die in wissenschaftlichen Studien ihre Wirksamkeit gegen Panikanfälle gezeigt haben. Ashwagandha, beispielsweise, wird für seine beruhigenden Effekte geschätzt und kann unterstützend wirken, um Ruhe zu finden und Überforderung zu mindern. Auch Johanniskraut* führt zu einer nachweisbaren Linderung moderater depressiver Zustände und kann Angststörungen dauerhaft beheben.
Ist es üblich, dass die Symptome von Panikattacken sich täglich ändern?
Ja, es ist möglich, dass sich die Symptome von Panikattacken täglich ändern, da sie individuell variieren können.
Warum erlebe ich bei jeder Panikattacke unterschiedliche Symptome?
Verschiedene Symptome können durch eine Reihe von Faktoren, einschließlich Stresslevel, Umweltbedingungen und persönliche Reaktionsweisen, beeinflusst werden.
Können täglich wechselnde Symptome von Panikattacken auf eine ernstere Erkrankung hindeuten?
Während täglich wechselnde Symptome oft ein Merkmal von Panikstörungen sind, sollten sie zur Sicherheit von einem Arzt abgeklärt werden.
Wie kann ich mit dem ständigen Wandel meiner Paniksymptome umgehen?
Eine kontinuierliche Bewältigungsstrategie, einschließlich Stressmanagement und professioneller Beratung, kann beim Umgang mit wechselnden Symptomen helfen.
Sind Panikattacken mit täglich wechselnden Symptomen behandelbar?
Ja, Panikattacken mit täglich wechselnden Symptomen sind behandelbar, oft durch eine Kombination aus Therapie, Medikation und Selbsthilfestrategien.
Panikattacken und andere Angststörungen loswerden
Aus unserer Sicht besser als andere Ratgeber, da es klare Strategien gibt, welche einfach umgesetzt werden können und wirklich helfen.
Weg mit der Panik (inkl. 21-Sekunden-Methode)
Die 21-Sekunden-Methode um aus jeder Angst- und Paniksituation die Stressgefühle kontrolliert zu Entlassen und langfristig zu Entspannen