Der Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Angststörungen

Leidest du unter Schlafapnoe und einer Angststörung? 

Das ist nicht selten, denn wie neue Untersuchungen zeigen, können diese zwei Krankheiten einander gegenseitig auslösen. Zudem berichten immer mehr Betroffene, dass ihre Angststörung geheilt wurde, als die Schlafapnoe behandelt wurde.

Ich habe dazu Studien analysiert und mit einem Experten mit Schlafapnoe gesprochen. 

Angststörung durch Schlafapnoe

Was ist Schlafapnoe eigentlich

Schlafapnoe ist eine ernsthafte schlafbezogene Atemstörung, welche dazu führt, dass es zu Atemaussetzern während des Schlafes kommt.

Diese Atempausen können einige Sekunden bis zu einer Minute oder länger dauern und treten mehrmals in der Nacht auf. Dabei gibt es drei Haupttypen von Schlafapnoe: 

  • Obstruktive Schlafapnoe (OSA)
  • zentrale Schlafapnoe (CSA)
  • gemischte Schlafapnoe (MSA),

wobei wir uns im diesem Artikel auf die häufigste Form, die obstruktive Schlafapnoe (OSA), konzentrieren.

Was passiert genau bei der Schlafapnoe?

Grafik Schlafapnoe

Bei der Schlafapnoe blockiert der weiche Gewebeteil des Rachens (Gaumenzäpfchen, Zunge, etc.) die Atemwege, wenn die Muskeln während des Schlafes entspannen. 

Dadurch kommt es zu einer vorübergehenden Sauerstoffunterversorgung im Körper, die das Gehirn dazu veranlasst, dich kurz aufzuwecken, um die Atemwege wieder zu öffnen.

Erkennt man eigentlich sofort, dass man unter Schlafapnoe leidet?

Nicht unbedingt!
Manche Menschen könnten jahrelang ohne Diagnose leben, da die Symptome oft mit einfachem Schnarchen verwechselt werden.

Doch mit der Zeit können die Auswirkungen auf die Lebensqualität immer deutlicher werden, da die Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme zunehmen. Oftmals beginnen Betroffene auch mit Zähneknirschen, wodurch eine ernsthafte Kiefer-Funktionsstörung „CMD“ ausgelöst werden kann. 

Wie viele Menschen sind betroffen

Laut einer Studie, die von ResMed auf dem jährlichen ERS-Kongress in Paris präsentiert wurde, leiden rund 175 Millionen Europäer an obstruktiver Schlafapnoe. 

Es wird geschätzt, dass 90 Millionen Europäer unter mittlerer bis schwerer Schlafapnoe leiden, was bedeutet, dass bei ihnen während des Schlafes mindestens 15 Atemstillstände pro Stunde vorkommen.

Atemstillstaende

Diese Zahlen zeigen ein erschreckendes Bild darüber, wie weit verbreitet Schlafapnoe ist und welche negativen Auswirkungen es auf die Gesundheit der Betroffenen hat. 

Experten-Interview zum Thema Schlafapnoe

Ich habe den Schlafapnoe-Experten Herrn Heiko Musiolik von Schlafapnoe-Heilen.de aufgesucht und zum Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Angststörungen in der Praxis befragt. 

Das sehr interessante Interview findet ihr Das Schlafapnoe-Interview

Wie entsteht Schlaf­apnoe?

Schlafapnoe wird hauptsächlich durch zwei verschiedene Faktoren beeinflusst:

  • Die familiäre Vorgeschichte
  • Das Körpergewicht

Die familiäre Vorgeschichte

Personen, deren Familienmitglieder Schlafapnoe haben, erkranken wesentlich höher an Panikattacken als Menschen ohne dieses Erbgut. Darüber hinaus können gemeinsame Lebensgewohnheiten und Umgebungen in Familien dazu führen, dass das Risiko einer Erkrankung erhöht wird. 

Das Körpergewicht

Übergewicht, insbesondere Fettleibigkeit, ist ein weiterer bedeutender Risikofaktor. Überschüssiges Fettgewebe, vor allem im Halsbereich, kann den Atemweg verengen. 

Dies, kombiniert mit anderen gesundheitlichen Problemen, die oft mit Übergewicht einhergehen, wie z.B. Entzündungen oder Hormon-Ungleichgewichte, kann das Risiko für Schlafapnoe erhöhen. 

Es sind jedoch nicht nur übergewichtige Menschen von Schlafapnoe betroffen.

Weitere Auslöser von Schlafapnoe sind:

  1. Geschlecht (Männer sind deutlich häufiger Betroffen als Frauen)
  2. Alter (Über 40 Jahre): Das Risiko für Schlafapnoe steigt mit dem Alter, obwohl es in jedem Alter auftreten kann.)
  3. Halsumfang: Ein größerer Halsumfang geht oftmals mit engerem Atemweg einher, was das Risiko einer blockierten Atmung erhöht.
  4. Sonstiges (Vergrößerte Mandeln, kleiner Kiefer, etc.)

Kann eine Angst­störung durch Schlaf­apnoe entstehen?

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In den letzten Jahren wurde von immer mehr Betroffenen berichtet, dass sie einen Zusammenhang zwischen ihrer Schlafapnoe und Angststörungen vermuten. 

Auch führende Experten sind sich mittlerweile sicher, dass die Atemaussetzer unser Gehirn negativ beeinflussen:

„Die Atemaussetzer während der Nacht führen dazu, dass eine Sauerstoffunterversorgung während der Atemstillstände entsteht, welche unser Gehirn langfristig negativ beeinflussen kann. „

Dies führt neben Energielosigkeit zu weiteren Symptomen wie Konzentrationsstörungen, Gedächtnisproblemen (auch Brain Fog) und Pessimismus.

Sauerstoff Unterversorgung

Wichtige Studien, welche den Zusammenhang beweisen:

  1. Studie 1: Die Korrelation von Angst und Depression mit dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom: Diese Studie beweist, dass die Häufigkeit von Angst und Angstgefühlen bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) signifikant höher ist als in der Allgemeinbevölkerung, unabhängig vom Geschlecht und Alter.

  2. Studie 2: Schlafapnoe und Risiko für Panikstörungen: In dieser Studie wurde ein eindeutiger Trend in der Entwicklung von depressiven und Angststörungen nach einer Diagnose von Schlafapnoe identifiziert. Es konnte wissenschaftlich klar gezeigt werden, dass sehr viele Betroffene kurz- bis mittelfristig nach dem Beginn der Schlafapnoe Panikattacken oder Angststörungen entwickelten.  

  3. Studie 3: Schlafapnoe und Angst: Aktuelle Studien aus dem Jahr 2020 haben gezeigt, dass die Behandlung von Schlafapnoe auch dazu beitragen kann, Angstsymptome zu reduzieren. Diese Studie zeigte in mehreren Befragungen und Untersuchungen, dass eine signifikante Anzahl an Betroffenen, welche aktiv ihre Schafapnoe behandeln, auch ihre Symptome von starker Angst und innerlichem Stress verloren.

  4. Studie 4: Schlafapnoe und Angst: Gibt es einen Zusammenhang? Laut dieser Studie, haben Menschen mit Schlafapnoe ein weitaus höheres Risiko für die Entwicklung von Panikstörungen zu verursachen.

Anhand dieser Studien­-Ergebnisse kann klar gesagt werden: Es gibt einen direkten Zusammen­hang zwischen Schlaf­apnoe und der Ent­stehung von Angst­er­krank­ungen!

Be­handlung von Schlaf­apnoe – Was kann man tun

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Sobald eine Schlafapnoe diagnogistiert wurde, solltest du als Betroffener aktiv werden, unabhängig davon, ob zusätzlich eine Angststörung oder Panikattacken bestehen. Denn die Schlafapnoe schadet langfristig dem gesamten Körper und der Psyche.

Dabei ist die häufigste Behandlungsform bei Schlafapnoe ist die Verwendung eines sogenannten CPAP-Geräts (Continuous Positive Airway Pressure).

Dieses Gerät besteht aus einer Maske, die über Nase oder Mund getragen wird, und einem Luftkompressor, der einen konstanten Luftdruck liefert, um die Atemwege während des Schlafes offenzuhalten.

Viele Menschen, welche das erste Mal ein CPAP-Gerät verwenden, berichten, dass die Anwendung zunächst ungewohnt ist und man anfangs schlecht einschläft, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und die Vorteile sind immens.

Alternative zur CPAP-Gerät – Der Sauerstoffkonzentrator

Da ein CPAP-Gerät für viele Menschen unangenehm ist, wird der Sauerstoffkonzentrator immer häufiger von Betroffenen verwendet. Dieser ist ein medizinisches Gerät, das Umgebungsluft ansaugt und Stickstoff daraus entfernt, um dem Patienten nahezu reinen Sauerstoff zuzuführen.

Hierbei sind die Vorteile klar:

  • Sauerstoffversorgung: Ein Sauerstoffkonzentrator liefert nahezu reinen Sauerstoff, was besonders hilfreich für Patienten mit Atemwegserkrankungen ist, die einen erhöhten Sauerstoffbedarf haben.

  • Mobilität: Viele moderne Sauerstoff-Konzentratoren sind tragbar und ermöglichen es, sich frei zu bewegen und die täglichen Aktivitäten ohne Unterbrechung fortzusetzen.

  • Kosteneffizienz: Im Vergleich zu Sauerstoffflaschen sind Sauerstoff-Konzentratoren langfristig oft kostengünstiger, da sie Umgebungsluft nutzen und keinen regelmäßigen Nachschub an Sauerstoffflaschen erfordern.

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Weitere Selbsthilfe-Maßnahmen

  1. Atemübungen: Atemtechniken können nicht nur Angstzustände reduzieren, sondern auch die Atmungsmuskulatur stärken und die Sauerstoffversorgung des Körpers verbessern. Eine regelmäßige und tiefe Atmung kann dazu beitragen, die Anzahl der Apnoe-Episoden während des Schlafs zu verringern. Die „4-7-8“ Atemtechnik und die 5-4-3-2-1 Methode fördern eine bewusste und kontrollierte Atmung, die das Risiko von Atemaussetzern reduzieren kann.

  2. Achtsamkeit und Meditation: Durch regelmäßige Meditation und Achtsamkeitsübungen kann man den Stresspegel senken, der oft eine Rolle bei Schlafapnoe spielt. Ein reduzierter Stresspegel kann die Schlafqualität verbessern und das Risiko von Atemaussetzern während des Schlafs verringern. Zudem fördert Achtsamkeit eine bewusste Atmung, was wiederum die Atmung während des Schlafs stabilisieren kann.

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