Panikattacken und soziale Isolation: Studien zeigt erhöhte Gefahr

Fühlst du dich häufig einsam oder alleine? Damit bist du nicht alleine, denn immer mehr Menschen führen ein „einsames Leben“. 

Doch die Isolation kann häufig zu Angstkrankheiten führen, wie neue Studien zeigen.

In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten musst, wenn du alleine bist, wie soziale Isolation mit Panikattacken zusammenhängen und was du dagegen tun kannst.

Panikattacken und soziale Isolation

Soziale Isolation – Wer am häufigsten betroffen ist

Soziale Isolation ist, wenn jemand über einen längeren Zeitraum hinweg kaum oder gar keinen Kontakt zu anderen Menschen hat.

Dieser „Lebensstil“ führt zu negativen Auswirkungen auf das emotionale und geistige Wohlbefinden.

Dabei wird fälschlicherweise oftmals wird angenommen, dass nur vereinzelt ältere Personen, welche alleine in einer Wohnung sitzen, unter sozialer Isolation leiden. In dieser Annahme liegen jedoch 2 Irrtümer begraben:

  1. Die Anzahl der Personen in sozialer Isolation ist nicht vereinzelt, sondern betrifft viele Menschen.
  2. Die starke Einsamkeit ist auf allen Ebenen der Gesellschaft vorhanden. Auch viele (junge) Erwachsene leiden unter sozialer Isolation.

Wie du in den nachfolgenden Grafiken erkennen kannst, ist die Soziale Isolation ein immer größer werdendes Problem für unsere Gesellschaft und in allen Altersgruppen verteilt. 

Soziale Isolation Trend 20 Jahre
Soziale Isolation nach Altersgruppen

Warum sind immer mehr Menschen von sozialer Isolation betroffen?

Eine faszinierende Studie hat dies untersucht und herausgefunden, dass dies aufgrund mehrerer Faktoren zutrifft:

1.) Unser moderner Indoor-Lebensstil und soziale Medien

Heutzutage sind wir stark von Technologie und sozialen Medien umgeben, was uns die Möglichkeit gibt, mit anderen zu kommunizieren, ohne das Haus zu verlassen. Auf den ersten Blick mag das bequem erscheinen, aber diese virtuellen Interaktionen können nicht den persönlichen Kontakt und die zwischenmenschlichen Beziehungen ersetzen.

Soziale Medien geben uns das Gefühl, in ständiger Verbindung zu stehen, aber tatsächlich kann es zu einem Gefühl der sozialen Isolation führen, wie eine neue Studie beweist. Diese fand beispielsweise heraus, dass ein hoher Konsum von sozialen Medien mit höheren Raten von Einsamkeit und sozialer Isolation verbunden ist. Die scheinbar perfekten Leben anderer, die in unseren Newsfeeds präsentiert werden, können zu einem verstärkten Gefühl des Vergleichs und der Unzulänglichkeit führen, was wiederum unsere sozialen Ängste verstärken kann.

2.) Wir leben immer häufiger ein Ein- und Zweipersonen-Haushalten:

Personenanzahl im Haushalt Trend 20 Jahre

Diese Veränderung der Wohnverhältnisse führt dazu, dass immer weniger sozialer Kontakt unter Familien-Mitgliedern stattfindet und Vereinsamung begünstigt wird.

 

Warum soziale Isolation so gefährlich ist?

Soziale Isolation bedeutet, sich von anderen zurückzuziehen und sich einsam zu fühlen. 

Es ist gefährlich, da es dein Selbstwertgefühl und deine psychische Gesundheit beeinträchtigen kann. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sich sozial isolieren, ein höheres Risiko für Depressionen, Alkohol- und Substanzmissbrauch haben. 

Sich zurückzuziehen ist gelegentlich ok, vor allem, da Angststörungen und Panikattacken viel Kraft kosten und dich zur Selbst-Reflektion zwingen. 

Fast alle Betroffene, welche langfristig unter einer Panikstörung leiden, entwickeln nach mehreren Wochen und Monaten ein Vermeidungsverhalten, welcher einen Teufelskreis mit sich ziehen und deine Rehabilitation und dein tägliches Leben stark beeinflussen kann.

Auswirkungen sozialer Isolation auf unsere Gesundheit

Soziale Isolation kann tatsächlich schwerwiegende Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben, die oft unterschätzt werden. 

Leistungsängste und Prüfungsangst sind häufige Folgen sozialer Isolation. Eine neue Studie ergab, dass Menschen, die sich isolieren, oft geringeres Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen haben, was oft in Depressionen und Suizid-Gedanken endet.

Die ständige Angst vor Bewertung und Ablehnung durch andere kann uns zudem davon abhalten, unser volles Potenzial zu entfalten und neue Chancen zu ergreifen.

Körperliche Auswirkungen der sozialen Isolation

Auch unser Körper leidet an sozialer Isolation. 

Vermehrt zeigen Untersuchungen, dass soziale Ängste zu einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems führen, was zu typischen Symptomen wie Zittern, Schweißausbrüchen, Herzrasen und Übelkeit führt, sobald man unter Menschen ist. 

Oftmals reicht schon der Gedanke an sozialer Interaktion aus, um diese Symptome  – bis hin zu einer akuten Panikattacke oder Angststörung – entstehen zu lassen.

Auswirkungen auf das Gehirn

Eine weitere interessante neue Erkenntnis ist, dass soziale Isolation auch das Gehirn beeinflussen kann. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sich über längere Zeit sozial isolieren, Veränderungen in bestimmten Hirnregionen aufweisen können, die mit sozialen Interaktionen und Emotionen in Verbindung stehen. Durch diese Veränderungen werden Zwänge, Panikstörungen und Angsterkrankungen gefördert.

Behandlung und Bewältigung

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Es gibt jedoch Hoffnung, falls du – oder jemand den du kennst – unter sozialer Isolation leidet! 

Akzeptanz:

  • Erkenne an, dass es völlig in Ordnung ist, sich isoliert zu fühlen. Dies ist der erste Schritt zur Veränderung.

Nutze die Technologie:

  • Auch wenn die neue digitale Welt ein Hauptgrund für die steigende Einsamkeit ist, kann sie dir persönlich jedoch sehr helfen, zu mehr sozialem Austausch zu kommen. Einstieg in die Welt der Technologie
    • Installiere Skype oder Zoom: Installiere Skype oder Zoom auf deinem Computer oder Smartphone. Diese Tools ermöglichen es dir, Videoanrufe mit Familie und Freunden zu führen, was ein persönlicheres Erlebnis als einfache Telefonanrufe bietet.
    • Spezielle Plattformen für Senioren: Schau dir Apps wie SilverSingles oder Stitch oder Wir-bestager an. Diese sind speziell darauf ausgerichtet, ältere Menschen miteinander zu verbinden, sei es für Freundschaften oder gemeinsame Aktivitäten.

Anschluss an Online-Communitys

  • Versuche Foren und passende Gruppen zu finden:
    • Finde Foren und Online-Gruppen, die deinen Interessen entsprechen. Websites wie Reddit oder Friendseek oder spezielle Facebook-Gruppen können gute Startpunkte sein.
    • Aktiv teilnehmen: Beteilige dich aktiv an Diskussionen. Kommentiere Beiträge, stelle Fragen und teile deine eigenen Gedanken und Erfahrungen.

Teilnahme an lokalen Veranstaltungen und Gruppen

    • Nach lokalen Angeboten suchen: Erkundige dich bei deiner Gemeinde oder dem lokalen Seniorenzentrum nach speziellen Veranstaltungen oder Gruppen für ältere Menschen.
    • Anmeldung und Teilnahme: Scheue dich nicht, dich für Kurse oder Veranstaltungen anzumelden. Dies kann Kurse in Kunsthandwerk, Kochen oder Computerkurse umfassen.

5. Engagement in ehrenamtlicher Arbeit

    • Ehrenamtsmöglichkeiten finden: Suche online oder in lokalen Zeitungen nach ehrenamtlichen Tätigkeiten, die zu deinen Fähigkeiten und Interessen passen.
    • Kontakte knüpfen: Nutze das Ehrenamt, um neue Menschen kennenzulernen und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zu leisten.

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