Es gibt im Internet viele Mythen und Missverständnisse darüber, woduch Panikattacken ausgelöst werden und was die Anzeichen einer Angsterkrankung sind.
Als langjähriger Betroffener möchte ich meine Erfahrungen dazu mit dir teilen und dir zeigen, worauf du achten musst.
Bei einer Panikattacke spielen mehrere Bereiche im Gehirn eine Rolle. Der Amygdala, auch als Mandelkern bezeichnet, ist ein wichtiger Bereich im Gehirn, der eine entscheidende Rolle bei der Entstehung einer Panikattacke oder Panikstörung spielt.
Wenn wir etwas wahrnehmen, das wir als bedrohlich empfinden, sendet der Amygdala ein Signal an den Hypothalamus, welcher die Aktivierung des sympathischen Nervensystems auslöst.
Gleichzeitig ist der präfrontale Kortex, ein Teil des Frontallappens im Gehirn, verantwortlich für unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und unser Verhalten zu kontrollieren, beeinträchtigt.
Wenn eine Panikattacke auftritt, wird dieser Bereich des Gehirns von der Aktivität im Amygdala überschwemmt und beeinträchtigt die Kontrolle über unsere Emotionen, so entsteht eine Panikattacke
Angst vor der Angst
Erfahre mehr zu den Symptomen unter: Panikattacken-Symptome den ganzen tag
Bei einer Panikattacke reagiert der Körper genau so, wie wenn wir uns in einer lebensbedrohlichen Situation befinden. Die Luft wird in die Muskel gepumpt, damit wir schneller laufen können. Sie fehlt uns daher zum Atmen. Da wir jedoch keinen Auslöser für dieses Körperverhalten sehen können, bekommen wir Panik.
Neben der veränderten Sauerstoff-Verarbeitung bereitet sich der Körper auf „Kampf oder Flucht“ vor, indem er eine Vielzahl von weiteren körperlichen Reaktionen auslöst. Die meisten dieser Reaktionen sind das Ergebnis der Ausschüttung von Stresshormonen, wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol.
Adrenalin bewirkt eine Erhöhung des Herzschlags, erhöht den Blutdruck und erhöht die Atmung. Diese physiologischen Veränderungen helfen, die Muskeln zu stärken und den Körper auf eine schnelle Flucht oder einen Kampf vorzubereiten.
Noradrenalin ist ein weiteres Hormon, das während einer Panikattacke ausgeschüttet wird. Es verursacht Verengung der Blutgefäße und führt zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Es kann auch zu einer Überempfindlichkeit des Nervensystems führen, was die Intensität der Symptome erhöht.
Cortisol ist ein Hormon, das vom Körper während stressiger Situationen ausgeschüttet wird. Es erhöht den Blutzucker und kann dazu beitragen, dass der Körper schnell Energie freisetzt.
Als Resultat fühlen wir die schmerzhaften und angstvollen Symptome einer Panikattacke mit erhöhten Herzschlag, Schweißausbrüche, Zittern, Verspannungen und Atemnot.
Falls du besonders in der Nacht unter Panikattacken leidest, könnte dich dieser Artikel interessieren: Was tun bei Panikattacken nachts
Es ist entscheidend, die ersten Anzeichen einer Panikattacke zu erkennen, um rechtzeitig eingreifen zu können. Hier sind einige Schlüsselsymptome und Maßnahmen, die du ergreifen kannst, wenn du sie bei dir oder jemandem in deiner Nähe bemerkst.
Diese Symptome entstehen durch die Aktivierung des sympathischen Nervensystems, das den Körper auf eine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion vorbereitet.
Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden freigesetzt, was zu körperlichen Reaktionen führt, die wir als Anzeichen einer bevorstehenden Panikattacke wahrnehmen.
Es gibt bestimmte Symptome von Panikattacken und Panikstörungen, die normalerweise kein Grund zur Sorge sind, während andere ernster genommen werden sollten.
Einige häufige Anzeichen von Panikattacken oder Angstanfälle können sein:
Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Händen oder Füßen
Bei diesen Symptomen besteht im Normalfall keine Lebensgefahr. Es ist wichtig zu verstehen, dass Panikattacken keine körperliche Erkrankung sind, sondern ein Symptom von Angst oder Stress. Erfahre mehr unter: Was sind Panikattacken
Bei manchen Symptomen, welche oftmals ähnlich der Symptome einer Angsterkrankung bzw. Panikstörung sind, können jedoch auch ernstere medizinische Probleme dahinterliegen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenembolie. Wenn du eine oder mehrere Symptome der folgenden Liste hast, solltest du das gleich im Krankenhaus anschauen lassen:
Eine Panikattacke bzw. regelmäßige Angstanfälle können auch ein Teil einer Depression sein, müssen sie aber nicht unbedingt.
Eine Depression ist nicht mit einer Panikattacke gleichzusetzen, denn die Symptome unterscheiden sich teilweise enorm. Bei Depressionen stehen üblicherweise eine starke Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Desinteresse im Vordergrund sowie das Gefühl von einem schwarzen Schleier, welcher um einen gelegt wird.
Panikattacken hingegen können auch bei Menschen auftreten, die keine depressiven Symptome aufweisen. Ein Zusammenhang ist also möglich, aber nicht zwingend. Daher ist auch die Einnahme von Antidepressiva in der Regeln eher für Betroffenen mit Depressionen geeignet als bei einer Panikstörung. Hierbei wird aus eigener Erfahrung in der Psychotherapie jedoch nicht immer Unterschieden.
Eine Schwangerschaft kann auch zu Panikattacken führen, da der Körper einer Frau während der Schwangerschaft viele Veränderungen durchläuft.
Eine hormonelle Veränderung, erhöhte Angst vor der Geburt und die Sorge um das Wohlergehen des ungeborenen Babys können alles Faktoren sein, die zu Panikattacken führen können. Wenn du schwanger bist und den Verdacht hast, an Panikattacken zu leiden, sprich unbedingt mit deinem Arzt darüber.
Es gibt viele Möglichkeiten zur Unterstützung schwangerer Frauen bei Panikattacken oder einer Panikstörung, die sicher für das ungeborene Baby sind. Hierbei ist die Psychotherapie die beste erste Anlaufstelle sowie die Ratgeber, welche am Ende der Seite verlinkt sind.
Besonders wichtig ist in der Schwangerschaft eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D. Einen Leitfaden und Bedarfsübersicht findest du hier: Vitamin D im Vergleich
Die besten natürlichen Heilmittel findest du hier: Pflanzliche Heilmittel gegen Panikattacken
Es gibt viele Mythen darüber, dass Menschen, die Panikattacken haben, besonders intelligent sind. Dies ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt und es gibt keine klaren Beweise dafür, dass Panikattacken mit einem höheren Intelligenzniveau in Verbindung gebracht werden können.
Es besteht jedoch ein Zusammenhang zwischen Intelligenz und Introvertiertheit. Hoch intelligente Menschen sind signifikant öfters vom introvertierten Menschentyp und entwickeln auch öfters eine Hochsensibilität, welche häufige tatsächlich die Entstehung einer Angsterkrankungen begünstigt
Es gibt mehrere häufige Irrtümer in Bezug auf Panikattacken und Panikstörungen. Hier sind einige davon:
Irrtum: Eine Panikattacke ist dasselbe wie generalisierte Angst-Erkrankungen.
Tatsache: Obwohl sowohl bei der Panikattacke als auch bei Angst-Erkrankungen im Zuge einer GAS (Generalisierten Angststörung) Symptome wie Herzrasen, Schwitzen und Atemnot auftreten, unterscheiden sie sich in ihrer Intensität und Dauer. Eine Panikattacke ist in der Regel viel intensiver und kürzer als eine Angstattacke.
Irrtum: Panikattacken treten nur bei Menschen mit Angststörungen auf.
Tatsache: Obwohl Menschen mit Angststörungen häufiger eine Panikattacke bzw. ein starkes Angstgefühl erleben, treten diese auch bei Menschen ohne diagnostizierte Angststörungen auftreten. Stress, Übermüdung oder Traumata können beispielsweise die Ursache für eine Panikattacke sein und nichts mit einer langfristigen Panikstörung zu tun haben..
Irrtum: Panikattacken oder ein Angstanfall sind immer vorhersehbar.
Tatsache: Panikattacken können jederzeit auftreten, auch ohne ersichtlichen Grund. Sie können sogar im Schlaf oder während einer Entspannungsübung wie Yoga oder Meditation auftreten.
Irrtum: Panikattacken oder Panikstörungen sind immer ungefährlich.
Tatsache: Obwohl Panikattacken in der Regel nicht lebensbedrohlich sind, können sie sehr beängstigend sein und zu Komplikationen führen, wenn sie unbehandelt bleiben. Sie können das tägliche Leben des Betroffenen beeinträchtigen und möglicherweise zu einer Angststörung führen.
Irrtum: Panikattacken-Betroffene sind immer Frauen.
Tatsache: Panikattacken und Panikstörungen können bei Menschen aller Geschlechter und Altersgruppen auftreten. Hierbei ist es jedoch so, dass Männer oftmals eine weniger starke Angst vor der Angst entwickeln. Die Angst vor der Angst ist jedoch meist der Unterschied, ob es eine einmalige Panikattacke ist ist sich eine langfristige Panikstörung entwickelt. Generelle ist es aber nicht richtig, dass fast nur Frauen im Leben eine Panikstörung entwickelt.
Panikattacken und andere Angststörungen loswerden
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