Menschen mit hohem chronischen Stress und Angststörungen leiden häufiger unter Bluthochdruck als psychisch gesunde Menschen – das zeigen mehrere aktuelle Studien.
Ein Grund dafür ist, dass das Stresshormon Adrenalin den Körper dauerhaft in Alarmbereitschaft versetzt, wodurch das Herz schneller schlägt und der Blutdruck steigt.
Aber woran erkennt man, ob der Bluthochdruck durch Angst ausgelöst wird oder eine körperliche Ursache hat? Und wie sollte man reagieren. Genau das erfährst du in diesem Artikel
Der Blutdruck misst den Druck, mit dem das Herz das Blut durch die Arterien pumpt. Dabei sind zwei Werte relevant:
Als optimal gilt ein Blutdruck von etwa 120 zu 80 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg), wobei 120 den systolischen und 80 den diastolischen Wert beschreibt.
Die Verbindung zwischen Angstzuständen und Bluthochdruck wird in der Schul-Medizin oft noch unterschätzt – oder schlicht nicht beachtet.
Dabei zeigen sich gerade bei stressbedingtem oder angstinduziertem Bluthochdruck bestimmte Muster und Symptome, die sich von körperlich bedingtem Bluthochdruck unterscheiden. Daher ist es wichtig, sie zu kennen.
Merkmal
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Psychisch bedingt
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Körperlich bedingt
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Blutdruck dauerhaft erhöht
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X
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Blutdruck steigt in Stress-/Angstsituationen
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X
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Starke Schwankungen je nach emotionalem Zustand
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Genetische Vorbelastung oder bekannte Vorerkrankung
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X
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Herzrasen, Engegefühl, Schweiß ohne organische Ursache
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X
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Menschen, deren Hypertonie durch Angst, Stress oder innere Anspannung ausgelöst wird, sollten auf die typischen Symptome einer Angststörung in Verbindung mit Bluthochdruck achten:
Normalisiert sich der Blutdruck wieder, wenn die Anspannung sinkt (z. B. im Urlaub), ist es ein deutliches Anzeichen dafür, dass Angst den Bluthochdruck auslöst.
Amaxophobie – also die ausgeprägte Angst vorm Autofahren – betrifft weit mehr Menschen, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Dabei ist jedoch keine Nervosität oder Anspannung gemeint, sondern eine tief sitzende Angst bzw. Panik, die das Autofahren meist unmöglich macht.
Schreibe dir für mindestens 7 Tage folgende Dinge auf:
So erkennst du Muster: Ist dein Blutdruck morgens vor dem Job dauerhaft höher? Sinkt er, wenn du zur Ruhe kommst? Genau diese Schwankungen geben Hinweise auf eine psychische Komponente.
Nutze Blutdruck-Messgeräte, um zu dokumentieren, wann es Veränderungen in deinem Blutdruck gibt.
So erfährst du sofort, wenn dein Blutdruck steigt und du kannst die aktuelle Situation beobachten, ob du gerade Angst hast oder unter großem Stress stehst.
Normalisiert sich der Blutdruck nach der Angst- und Stresssituation wieder, ist es wahrscheinlich, dass dein Bluthochdruck durch Angst entstanden ist.
Wenn deine Aufzeichnungen darauf hindeuten, dass deine Hypertonie durch Angst ausgelöst wird, solltest du dich gezielt mit der dahinterliegenden Angststörung auseinandersetzen. Studien zeigen, dass die häufigsten Auslöser für Angst folgende sind:
Im Artikel „Angststörung loswerden“ erfährst du, welche Schritte dir konkret helfen können – von der Ursachenklärung bis zur aktiven Veränderung.
Noch tiefer gehe ich im Beitrag „Ursachen einer Angststörung“ darauf ein, was im Inneren wirklich Angst auslöst – und wie du wieder mehr innere Sicherheit entwickeln kannst.
Ja. Anhaltender Stress, Ängste oder innere Unruhe aktivieren dauerhaft das sympathische Nervensystem. Das führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin, was den Blutdruck steigen lässt – auch ohne körperliche Ursache.
In akuten Angstzuständen oder Panikattacken kann der Blutdruck kurzfristig auf Werte über 160/100 oder sogar noch höher steigen. Diese Reaktion ist meist vorübergehend – sie sollte aber nicht dauerhaft ignoriert werden.
Psychisch bedingter Bluthochdruck tritt häufig in Verbindung mit bestimmten Auslösern auf (z. B. Konflikten, Stresssituationen, sozialen Ängsten) und zeigt sich oft in Schwankungen. Bei körperlich bedingtem Bluthochdruck sind die Werte eher dauerhaft erhöht – unabhängig von äußeren Umständen.
Neben ärztlicher Abklärung helfen gezielte Maßnahmen wie Achtsamkeitstraining, Atemtechniken, Gesprächstherapie oder körperorientierte Methoden. Wichtig ist, die Angst selbst zu behandeln – im Artikel „Angststörung loswerden“ findest du konkrete Schritte dazu.
Beste Bücher gegen Angststörungen:
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