Die Symptome einer Angststörung -
Was dein Körper dir wirklich sagen will

Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und chornische Verspannungen sind die häufigsten Symptome einer Angststörung.
 
Doch anstatt auf die Symptome zu hören, wird der Fokus ausschließlich darauf gelegt, die Beschwerden loszuwerden. Doch das ist oftmals ein Fehler, denn er Körper spricht mit uns….
Symptome einer Angststörung

Erste Anzeichen einer Angststörung: Achte auf diese körperlichen Symptome

1.) Verspannungen – Chronische Alarmbereitschaft

Verspannungen sind eines der häufigsten körperlichen Anzeichen einer Angststörung und werden fast immer ignoriert.

Mint Einfach Liniert Minimalistisch Medizinische Praesentation 1 2

Doch Verspannungen dürfen nicht ignoriert werden. 

Denn Studien zeigen, dass Verspannungen, welche nicht frühzeitig gelöst werden, fast immer chronisch bleiben und im Schmerzgedächtnis gespeichert werden. 

Dadurch bleiben sie auch bestehen, nachdem die Angststörung geheilt ist.

Moderner Zitat Spruch Instagram Post 1

Wenn dein Gehirn, insbesondere die Amygdala – das Angstzentrum –, eine Gefahr wahrnimmt, aktiviert es den „Kampf-oder-Flucht“-Mechanismus. 

Dabei werden Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol freigesetzt, um den Körper auf eine schnelle Reaktion vorzubereiten.

Diese Hormone bewirken, dass sich die Muskeln – vor allem in Schultern und Nacken – anspannen. Das macht evolutionär Sinn, denn ein angespannter Körper ist reaktionsfähiger. 

Wenn du also unter chronischen Verspannungen leidest, versucht dir dein Körper mitzuteilen, dass er sich im Daueralarm befindet – ein Zustand, der nicht normal und vor allem nicht dauerhaft gesund ist. 

Angstbedingte Nackenverspannungen lösen: Der Nacken-Entlasungsgriff

Diese einfache Übung wirkt gezielt auf die Muskelgruppen, die bei Angst verspannt sind, und hilft, das Nervensystem zu beruhigen:

  1. Setze dich aufrecht hin: Deine Füße stehen hüftbreit auf dem Boden, der Rücken ist gerade, aber entspannt.
  2. Lege deine Hände auf den Nacken: Mit den Fingerspitzen suchst du den Ansatz des Trapezmuskels (der Bereich, der bei Verspannungen oft am empfindlichsten ist).
  3. Sanfter Druck und leichte Dehnung: Drücke mit den Fingerspitzen sanft, aber spürbar auf die verspannten Stellen, während du gleichzeitig deinen Kopf leicht nach vorne und dann langsam von Seite zu Seite neigst. Atme dabei tief durch die Nase ein und lasse die Luft langsam durch den Mund entweichen.

Diese Übung ist so effektiv, weil sie den Trapezmuskel gezielt entspannt, während die Kopfbewegungen die Durchblutung verbessern. Der bewusste Atemzug aktiviert zusätzlich den Vagusnerv, der das Nervensystem in einen Zustand der Entspannung bringt.

2.) Schlafprobleme – Selten mit Angst in Verbindung gebracht

Schlafprobleme gehören zu den häufigsten Symptomen einer Angststörung – und trotzdem werden sie oft nicht als solche erkannt.

Mint Einfach Liniert Minimalistisch Medizinische Praesentation 3 1

Oft denken wir, dass wir einfach nicht „abschalten“ können und schieben die Schlaflosigkeit auf Alltagsstress. 

Wenn du unter einer Angststörung leidest, bleibt dein Nervensystem dauerhaft aktiviert.

Moderner Zitat Spruch Instagram Post 2

Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol sorgen dafür, dass dein Herz schneller schlägt, deine Muskeln angespannt bleiben und dein Geist unruhig ist.

  • Cortisol: Dieses Hormon ist eigentlich für den Morgen gedacht, um dich aufzuwecken. Bei Angstzuständen bleibt der Spiegel jedoch abends erhöht, was das Einschlafen fast unmöglich macht.
  • Adrenalin: Es sorgt dafür, dass dein Körper ständig „bereit“ ist – selbst wenn keine Gefahr besteht.

Das Ergebnis ist, dass du nachts nicht gut schläfst und meistens von einem unaufhörlichen Gedankenkarussell gequält wirst.

Wenn diese Schlafstörungen über längere Zeit bestehen, leidet nicht nur dein Körper, sondern auch deine psychische Widerstandskraft, wodurch es noch schwieriger wird, die Angststörung loszuwerden.

Schlafprobleme mit „4-7-8-Technik“ lösen

Diese Atemtechnik ist besonders effektiv, um das Nervensystem zu beruhigen.

  1. Finde eine bequeme Schlafposition
  2. Atme 4 Sekunden lang tief durch die Nase ein, bis sich der Bauch hebt
  3. Halte den Atem 7 Sekunden lang an
  4. Atme 8 Sekunden lang aus 

Warum hilft diese Methode besonders?

Im Vergleich zu anderen Einschlafhilfen wie Meditation oder Schlaftees zielt die „4-7-8-Technik“ direkt auf das autonome Nervensystem ab. Sie ist besonders wirksam, da sie:

  • Den Vagusnerv aktiviert, der für die Entspannung des Körpers verantwortlich ist.
  • Den Sauerstoffaustausch optimiert, was den Abbau von Stresshormonen fördert.

Schlafprobleme können auch andere Ursachen haben

Angststörungen sind jeodch nicht immer ausschließlich psychisch bedingt. Hormonelle Ungleichgewichte (z. B. ein Progesteron- oder Melatoninmangel), übermäßiger Koffeinkonsum oder Vitamin-D-Mangel können ebenfalls eine Rolle spielen.

Lass bei anhaltenden Schlafproblemen deine Blutwerte überprüfen. Manchmal reicht schon eine gezielte Ergänzung von Magnesium oder Melatonin, um die Schlafqualität nachhaltig zu verbessern

3. Herzrasen – Ein Alarmsignal deines Körpers

Herzrasen bei Angststörungen ist sehr häufig. Viele Betroffene denken bei einem plötzlich schnell schlagenden Herzen sofort an einen Herzinfarkt.

Mint Einfach Liniert Minimalistisch Medizinische Praesentation 4 1

Doch bei einer Panikattacke oder Stress-Situation versucht dein Körper dir meistens nur mitzuteilen, dass er im Alarmmodus ist und dringend Entlastung braucht.

Was dir dein Körper mit Herzrasen sagen möchte

Herzrasen entsteht durch die Aktivierung des sogenannten Sympathikus, eines Teils deines autonomen Nervensystems, der deinen Körper auf „Kampf oder Flucht“ vorbereitet.

  • Adrenalin: Bei Angstzuständen schüttet dein Körper Adrenalin aus, um den Herzschlag zu erhöhen und mehr Blut in die Muskeln zu pumpen. Ursprünglich diente das dazu, auf Gefahren blitzschnell zu reagieren – beispielsweise zu fliehen oder sich zu verteidigen.
  • Cortisol: Gleichzeitig erhöht das Stresshormon Cortisol den Blutdruck, um die lebenswichtigen Organe zu versorgen.

Diese Reaktion ist in akuten Gefahrensituationen sinnvoll, wird jedoch bei Angststörungen häufig grundlos ausgelöst. Dein Herz schlägt schneller, obwohl keine reale Gefahr besteht. 

Herzrasen lindern mit gezieltem Atemtraining

Wirkt am besten: Die „5-5-5-Atmung“
Diese Atemtechnik ist besonders effektiv, um den Sympathikus zu beruhigen und den Parasympathikus – deinen „Ruhezustand“ – zu aktivieren. Sie verlangsamt dadruch deinen Herzschlag und senkt den Blutdruck.

Anleitung:

  1. Finde eine ruhige Umgebung und setze dich hin
  2. Atme 5 Sekunden lang durch die Nase ein
  3. Halte den Atem für 5 Sekunden
  4. Atme 5 Sekunden lang aus

Wiederhole diesen Atemzyklus 5–10 Mal, bis sich dein Herzschlag spürbar beruhigt hat.


Warum hilft diese Methode besonders?

Die „5-5-5-Atmung“ funktioniert so gut, weil sie direkt auf das autonome Nervensystem einwirkt:

  • Reduzierung von Adrenalin: Der langsame Atemzyklus senkt die Ausschüttung von Adrenalin und bringt das Nervensystem wieder ins Gleichgewicht.
  • Aktivierung des Parasympathikus: Dieser Teil des Nervensystems ist für die Erholung zuständig und signalisiert deinem Körper, dass die Gefahr vorbei ist.
  • Schnelle Beruhigung: Bereits nach wenigen Minuten kann sich dein Herzschlag normalisieren, und du fühlst dich ruhiger.

Herzrasen ist oftmals auf einen körperlichen Mangel zurückzuführen. Überprüfe daher folgendes, wenn du an Herzrasen leidest:

  • Eisenmangel:
    Ein niedriger Eisenspiegel kann zu einer verminderten Sauerstoffversorgung führen, was Herzrasen auslösen kann.

  • Schilddrüsenüberfunktion:
    Eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen kann das Herz überstimulieren.

Wenn du regelmäßig unter Herzrasen leidest, lass deine Blutwerte und deine Schilddrüsenfunktion überprüfen.

Wichtige psychische Symptome einer Angststörung

stress 3853150 1280

Leider gibt es bei Angsterkrankungen nicht nur die körperliche Komponente.

Es sind die psychischen Symptome der Angsterkrankung, welche den belastendsten Teil der Erkrankung darstellen und dafür sorgt, dass es kaum  freie Plätze bei Psychotherapeuten gibt.

Eine der häufigsten psychischen Reaktionen ist dabei das ständige Grübeln, bei dem Gedanken wie ein Karussell unaufhörlich kreisen. 

Mein beginnt, sich die schlimmsten Szenarien auszumalen, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintreten, verschwindend gering ist. 

Die Gedanken-STOPP-Technik

Die Gedanken-STOPP-Technik ist eine einfache Methode, um das Grübeln bei Angst zu unterbrechen: Sobald du merkst, dass deine Gedanken unkontrolliert kreisen, sag innerlich oder laut ein klares „Stopp!“ und lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf etwas anderes.

Du kannst dich beispielsweise auf deinen Atem konzentrieren, ein Mantra wiederholen oder gezielt eine Aktivität starten, die deinen Fokus von den Angstgedanken wegleitet.

Typisch ist auch eine starke emotionale Anspannung, die sich in übermäßiger Reizbarkeit oder das Gefühl der inneren Unruhe äußert.

Doch das ist leider noch lange nicht alles, die Liste der Symptome einer Angststörung sind lang. Die meisten Betroffenen leiden unter einer dieser Symptome:

Die häufigsten psychischen Symptome einer Angststörung:

Was sind überhaupt Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol?

Adrenalin bewirkt eine Erhöhung des Herzschlags, erhöht den Blutdruck und erhöht die Atmung. Diese physiologischen Veränderungen helfen, die Muskeln zu stärken und den Körper auf eine schnelle Flucht oder einen Kampf vorzubereiten. 

Noradrenalin ist ein weiteres Hormon, das während einer Panikattacke ausgeschüttet wird. Es verursacht Verengung der Blutgefäße und führt zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Es kann auch zu einer Überempfindlichkeit des Nervensystems führen, was die Intensität der Symptome erhöht. 

Cortisol ist ein Hormon, das vom Körper während stressiger Situationen ausgeschüttet wird. Es erhöht den Blutzucker und kann dazu beitragen, dass der Körper schnell Energie freisetzt.

Warum eine Angststörung nicht unbehandelt bleiben darf

Viele Menschen denken, dass die Krankheit wieder von alleine verschwindet. Das ist jedoch leider selten der Fall.

Denn grundsätzlich gilt: Eine Angstkrankheit kommt nicht ohne Grund und wird nur gelöst, wenn auch die zugrunde liegende Ursache gelöst wird.

Bleibt die Erkrankung unbehandelt, wächst sie zudem oftmals über ursprünglichen Ängste hinaus und nimmt das Leben vollständig ein.

Das bedeutet nicht nur seelische Qualen, sondern meist auch Folgen wie chronische Schlafprobleme, soziale Isolation und berufliche/private Einschränkungen. 

Falls du lesen möchtest, wie ich meine Angststörung loswerden konnte, empfehle ich dir diesen Artikel: Angststörungen loswerden.

Die besten Bücher zu Angsterkrankungen

Panikattacken und andere Angststörungen loswerden

Buch Panikattacken Loswerden

Aus unserer Sicht besser als andere Ratgeber, da es klare Strategien gibt, welche einfach umgesetzt werden können und wirklich helfen.

Weg mit der Panik (inkl. 21-Sekunden-Methode)

Buch Weg mit der Panik

Die 21-Sekunden-Methode um aus jeder Angst- und Paniksituation die Stressgefühle kontrolliert zu Entlassen und langfristig zu Entspannen

Beliebte Artikel

Auf dieser Seite verwende ich Affiliate-Links (Mit einem Stern* gekennzeichnet).

Wenn du über einen dieser Links etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten. Diese Einnahmen helfen mir dabei, die Website zu betreiben.